Cirrus World Map

Meine Welt-Cirrus-Karte ist ein Bild der irdischen Eiswolkensphäre in elliptischer Projektion. Zu sehen sind die vereisten Gipfel einer globalen Wolkenlandschaft. Angefangen habe ich die Zeichnung am Südpol. Dort waren mir Satellitenbilder leuchtender Nachtwolken ein Vorbild. In Richtung Norden voran schreitend habe ich mich an Infrarotbildern und Darstellungen der globalen Cirrusverteilung orientiert. Ziel war es, ein konsistentes Wolkenbild zu schaffen, das eine Reihe von Cirrus-Phänomenen versammelt. Dazu gehört die breitengradabhängig unterschiedliche Höhe und entsprechend unterschiedliche Kälte dieser Wolken. Infrarotbilder lassen besonders kalte Wolken hell weiß erscheinen, in meiner Karte sind die höchsten und kältesten Cirruswolken die schwärzesten. Sie befinden sich im äquatorialen Bereich. Spiralförmig treten dort die Gipfel tropischer Wirbelstürme hervor mit unterschiedlichem Drehsinn in der Nord- und Südhemisphäre. Ähnlich ausgedehnt wie diese Stürme markiert die Karte Gebiete dichten Flugverkehrs. Sie zeigen sich bei wetterbegünstigter Bildung auslaufender Kondensstreifen als gräulich zerkratzte Flecken.
Die Karte ist zurzeit als Teil meiner Installation „Cirren“ in der Ausstellung „Wolken – Von Gerhard Richter bis zur Cloud“ im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg zu sehen.